2020 – was für ein Jahr. Mit unserer letzten Spendenaktion für die Projektmonate November und Dezember 2020 verabschieden auch wir uns und sagen "Tschüss 2020". Die Zeit läuft weiter, und wir sind allen Kunden und Partnern die uns auch 2020 vertraut haben soooo dankbar. Ohne Euch wären diese Gemeinwohl stützenden Aktionen nicht möglich gewesen, denn es war ja auch bewusst eine Aktion, die zeigen soll, dass das Arbeiten an gemeinsamen Projekten auch die sozialen Stützen unserer Gesellschaft "unterstützen" können. So sind in diesem Jahr nur durch kleine prozentuale Anteile immerhin 4000,97 Euro zusammen gekommen. Für November und Dezember 2020 spenden wir zum Jahresabschluss 690,69 Euro. Das ist nicht selbstverständlich, schon gar nicht in einem Ausnahmejahr, mit dem keiner von uns gerechnet hat. Chapeau!
Im Januar 2020 haben wir mutig und zuversichtlich mit dem Vorhaben »Projektspenden« gestartet, und haben uns vorgenommen, 1% bis 5% unserer Nettoumsätze, die wir aus den gemeinsamen Projekten mit unseren Kunden generieren, für soziale und sinnvolle Zwecke zu spenden. Bis im März 2020 dann der erste Lockdown zur einer ungewöhnlichen Stille auf den Straßen führte, und uns in dieser Zuversicht doch schon ein Stück Mut genommen hat – zunächst. Dann aber entschlossen wir uns, mit diesem Projekt am Ball zu bleiben, auch wenn die Projektspenden hier und da kleiner ausfallen würden. Wir haben ja eine Range zwischen 1% und 5%, die wir entsprechend steuern können.
Viele Vereine, Organisationen oder Kultureinrichtungen hatten zu kämpfen, andere wiederum schienen gut gesättigt zu sein. Wir durften feststellen, dass selbst 100 bis 200 Euro an der richtigen Stelle mit viel Herz und Dankbarkeit entgegen genommen wurden. Und da wir in lokale Aktivitäten und Institutionen gespendet haben, bekamen wir deshalb auch sehr direktes Feedback.
Wir haben »lokal« auf unsere Art und Weise definiert. Nämlich, dass »lokal« auch der Standort ist, an dem unsere Kunden leben und arbeiten. Das bedeutet folgendes: Wenn wir z.B. Kunden in der Schweiz, in Frankreich oder in Österreich haben (oder wo auch sonst), die mit uns gemeinsam Designprojekte entwickeln und dabei Umsatz generieren, dann spenden wir auch »lokal« am Standort, oder entsprechend im Land des Kunden in soziale und sinnvolle Projekte, die dem Gemeinwohl dienen. Auch wenn das stellenweise kleinere Beträge sind, haben wir ein gutes Gefühl mit diesem Gedankenansatz, weil er auch im Kleinen dem Großen und Ganzen dient. Und würden das mehrere Unternehmen tun, würde eine schöne Art von Spenden-Netzwerk für lokales Gemeinwohl entstehen können.
In einer modernen Gesellschaft sollte man, so denken wir, nicht nur an das »Ich«, sondern immer mehr auch an das »Wir« denken. Ein »Ich« alleine kann durchaus auch etwas bewegen. Doch schließen sich zwei oder drei oder noch mehr »Ichs« für eine Sache zusammen, so kann sich diese eine »kleine Sache« sehr sehr schnell zu einer größeren Sache potenzieren – eben zu einem Wert hoch X. Würden nicht nur lokal aktive, sondern auch international tätige Unternehmen und Konzerne dieses Beispiel aufgreifen, und mit jedem Verkauf eines Produktes oder einer Dienstleistung einen kleinen Betrag dort spenden wo das Produkt gekauft, oder die Dienstleistung beauftragt wurde – ja wow, was würde das für das große Ganze plötzlich bedeuten?
Glück und Innovation. So gegensätzlich die beiden Begriffe klingen mögen, so eng gehören sie zusammen in unserer modernen und digitalen Welt. Glück kann die Innovation beflügeln und aus einer Innovation kann Glück entstehen.
Mit unserer November und Dezember Spende unterstützen wir auf der einen Seite die Glückskette in der Schweiz, und dort das Projekt »Jugendliche in Not«. Danke an dieser Stelle an unseren Kunden Xovis und viele liebe Grüße in die Schweiz. Die zweite Projektspende geht hier lokal an den Verein Enactus KIT. Der Name Enactus steht für den unternehmerischen Geist (entrepreneurial), den Gestaltungswillen (action) sowie die Gemeinsamkeit im Handeln und in den Werten (us). Ein Begriff, der die Mission der internationalen Non-Profit Organisation in einem Wort zusammenbringt – Studenten zu inspirieren, die Welt durch unternehmerisches Handeln nachhaltig zu verbessern. Für die Spende an Encactus bedanken wir uns u.a. bei den Unternehmen und Einrichtungen United Kiosk AG, LEA Partners, Karlshochschule, Blindwerk Neue Medien, Otterbach, Gekakonus und der Wirtschaftsförderung Karlsruhe.
Wie Glück aus dem »Wir« heraus entstehen und gefördert werden kann, zeigt das kurze Gründungsvideo der Glückskette. Sieht mal solche Bilder, zieht man förmlich den Hut, was durch persönlichen Einsatz und mit etwas gemeinsamer Fantasie bewegt werden kann und heute immer noch bewegt wird. Es zeigt sehr schön, dass sich lokal und international durchaus ergänzen können, was durchaus sinnvoll ist, um die Balance einer Welt mehr ins Gleichgewicht zu bringen.
Und wie Innovation das Leben anderer Menschen verbessern kann und dadurch auch ein klein wenig glücklicher macht, zeigt z.B. ein Video zu einem Projekt, dass neben einigen anderen bei Enactus KIT entstanden ist. Links und weitere Infos zu den beiden Organisationen finden sich am Ende des Artikels.
Aus 12 werden vier. 2021 werden wir eines an unserer Projektspende-Tätigkeit verändern. Wir werden sie nicht mehr monatlich machen, sondern 4x im Jahr oder alle drei Monate. Die Gründe dafür sind, dass wir unsere Kunden, Partner und Freunde nicht jeden Monat mit einem Newsletter überhäufen möchten. Irgendwie haben wir das Gefühl, dass das too much war, denn irgendwie fehlt uns allen ja hinten und vorne die Zeit. Und uns ist es lieber, wir nerven nicht und es wird dann in größeren Abständen auch anders wahrgenommen. Das bedeutet allerdings nicht, dass wir nicht aktiv bleiben.
Wir haben die paar Tage Zeit über den Jahreswechsel nun investiert und genutzt, auf unserer Website ein Web-Magazin aufzusetzen, das sich dem Thema »Gesellschaftsdesign« widmen wird, mit den darin enthaltenen Themen »Wirtschaft«, »Leben«, »Natur« und »Gesellschaft«. Durch das Web-Magazin stehen die Türen somit für alle und zu jederzeit offen. All diese Aktivitäten im Magazin werden wir mit der Zeit auch gezielt bündeln mit den sozialen Medien.
Das Thema unserer letzten Projektspende war die Obdachlosigkeit. Nachdem die Kälte auf den Straßen im November Einzug hielt und ich auf meinem Büroweg durch den Park in die City von weitem einen Obdachlosen bei fast 0 Grad liegen sah, überlegte ich spontan, was man dieser Person Gutes tun könnte? Ich kaufte eine Thermoskanne und füllte diese an einem Morgen mit heißem Tee und ging los auf den Weg ins Büro. Da lag er wieder der obdachlose Mann, und ich beschloss in diesem Augenblick vorbei zu laufen und ihm diese Kanne mit Tee zu überreichen. Als ich vor ihm stand, lag er auf dem kalten Steinboden bis ca. 2 Grad Außentemperatur. Dazwischen eine dünne Gymnastikmatte. Ich glaube jeder kann sich vorstellen, dass diese Matte nur bedingt etwas an Wärme bringt.
Er war von Fuß bis Kopf zugedeckt, sodass ich nichts von ihm sehen konnte. Mit einem recht komischen Gefühl stupste ich ihn an – keine Reaktion. Ich stupste ihn wieder und sagte »Hallo«? Dann rührte er sich langsam und begab sich in die Aktion, seinen Schlafsack aus dem Gesicht zu nehmen. Die Spannung in mir stieg, wer sich da nun gleich vor mir zeigen würde. Total müde und völlig aus dem Schlaf gerissen lag hier nun ein junger Mann, ich schätze mal zwischen 32 und 35 Jahre alt. Er sagte freundlich und noch irgendwie vom Schlaf benebelt zurück: »Hallo«. Alkoholisiert war er nicht, dann dazu war sein Gesichtsausdruck und seine Aussprache zu klar.
Ich erzählte ihm, dass ich ihn die letzten Tage hier in der Kälte liegen sah und ich ihm gerne diese Thermoskanne (sie war schön gelb) mit heißem Tee geben würde, damit er etwas Warmes für den Tag hat. Ich sagte ihm, dass er die Kanne als Begleiter behalten darf, damit er sie sich bei einer Sozialstation immer wieder mit warmen Getränken auffüllen lassen kann. Er schaute irgendwie total überrascht, aber vielleicht habe ich ihn auch etwas überfallen. Noch von der Müdigkeit benebelt und die Kanne betrachtend sagte er: »Vielen Dank«. Kurz darauf drehte er sich wieder auf die Seite, um weiter zu schlafen. Ja, kurz und knapp. Irgendwie war das ein kurzer Moment der Überraschung – für beide. Da leider keine weiteren Worte möglich waren und ich ihn auch weiterschlafen lassen wollte, hoffe ich, dass diese kleine Tat in diesem Moment für diese Person eine gute Sache war. Nachdem es die nächsten Tage und Wochen dann noch kälter wurde, habe ich ihn an diesem Platz leider nicht mehr angetroffen. Das Thema Obdachlosigkeit ist ein großes Thema und eigentlich schauen wir in unserem Alltags-Wahnsinn viel zu oft daran vorbei.
Herzliche Grüße
Toby O. Rink
Marke Mensch Natur GmbH, Karlsruhe
Gesellschaftsdesign
2020 – was für ein Jahr. Mit unserer letzten Spendenaktion für die Projektmonate November und Dezember 2020 verabschieden auch wir uns und sagen "Tschüss 2020". Die Zeit läuft weiter, und wir sind allen Kunden und Partnern die uns auch 2020 vertraut haben soooo dankbar. Ohne Euch wären diese Gemeinwohl stützenden Aktionen nicht möglich gewesen, denn es war ja auch bewusst eine Aktion, die zeigen soll, dass das Arbeiten an gemeinsamen Projekten auch die sozialen Stützen unserer Gesellschaft "unterstützen" können. So sind in diesem Jahr nur durch kleine prozentuale Anteile immerhin 4000,97 Euro zusammen gekommen. Für November und Dezember 2020 spenden wir zum Jahresabschluss 690,69 Euro. Das ist nicht selbstverständlich, schon gar nicht in einem Ausnahmejahr, mit dem keiner von uns gerechnet hat. Chapeau!
Im Januar 2020 haben wir mutig und zuversichtlich mit dem Vorhaben »Projektspenden« gestartet, und haben uns vorgenommen, 1% bis 5% unserer Nettoumsätze, die wir aus den gemeinsamen Projekten mit unseren Kunden generieren, für soziale und sinnvolle Zwecke zu spenden. Bis im März 2020 dann der erste Lockdown zur einer ungewöhnlichen Stille auf den Straßen führte, und uns in dieser Zuversicht doch schon ein Stück Mut genommen hat – zunächst. Dann aber entschlossen wir uns, mit diesem Projekt am Ball zu bleiben, auch wenn die Projektspenden hier und da kleiner ausfallen würden. Wir haben ja eine Range zwischen 1% und 5%, die wir entsprechend steuern können.
Viele Vereine, Organisationen oder Kultureinrichtungen hatten zu kämpfen, andere wiederum schienen gut gesättigt zu sein. Wir durften feststellen, dass selbst 100 bis 200 Euro an der richtigen Stelle mit viel Herz und Dankbarkeit entgegen genommen wurden. Und da wir in lokale Aktivitäten und Institutionen gespendet haben, bekamen wir deshalb auch sehr direktes Feedback.
Wir haben »lokal« auf unsere Art und Weise definiert. Nämlich, dass »lokal« auch der Standort ist, an dem unsere Kunden leben und arbeiten. Das bedeutet folgendes: Wenn wir z.B. Kunden in der Schweiz, in Frankreich oder in Österreich haben (oder wo auch sonst), die mit uns gemeinsam Designprojekte entwickeln und dabei Umsatz generieren, dann spenden wir auch »lokal« am Standort, oder entsprechend im Land des Kunden in soziale und sinnvolle Projekte, die dem Gemeinwohl dienen. Auch wenn das stellenweise kleinere Beträge sind, haben wir ein gutes Gefühl mit diesem Gedankenansatz, weil er auch im Kleinen dem Großen und Ganzen dient. Und würden das mehrere Unternehmen tun, würde eine schöne Art von Spenden-Netzwerk für lokales Gemeinwohl entstehen können.
In einer modernen Gesellschaft sollte man, so denken wir, nicht nur an das »Ich«, sondern immer mehr auch an das »Wir« denken. Ein »Ich« alleine kann durchaus auch etwas bewegen. Doch schließen sich zwei oder drei oder noch mehr »Ichs« für eine Sache zusammen, so kann sich diese eine »kleine Sache« sehr sehr schnell zu einer größeren Sache potenzieren – eben zu einem Wert hoch X. Würden nicht nur lokal aktive, sondern auch international tätige Unternehmen und Konzerne dieses Beispiel aufgreifen, und mit jedem Verkauf eines Produktes oder einer Dienstleistung einen kleinen Betrag dort spenden wo das Produkt gekauft, oder die Dienstleistung beauftragt wurde – ja wow, was würde das für das große Ganze plötzlich bedeuten?
Glück und Innovation. So gegensätzlich die beiden Begriffe klingen mögen, so eng gehören sie zusammen in unserer modernen und digitalen Welt. Glück kann die Innovation beflügeln und aus einer Innovation kann Glück entstehen.
Mit unserer November und Dezember Spende unterstützen wir auf der einen Seite die Glückskette in der Schweiz, und dort das Projekt »Jugendliche in Not«. Danke an dieser Stelle an unseren Kunden Xovis und viele liebe Grüße in die Schweiz. Die zweite Projektspende geht hier lokal an den Verein Enactus KIT. Der Name Enactus steht für den unternehmerischen Geist (entrepreneurial), den Gestaltungswillen (action) sowie die Gemeinsamkeit im Handeln und in den Werten (us). Ein Begriff, der die Mission der internationalen Non-Profit Organisation in einem Wort zusammenbringt – Studenten zu inspirieren, die Welt durch unternehmerisches Handeln nachhaltig zu verbessern. Für die Spende an Encactus bedanken wir uns u.a. bei den Unternehmen und Einrichtungen United Kiosk AG, LEA Partners, Karlshochschule, Blindwerk Neue Medien, Otterbach, Gekakonus und der Wirtschaftsförderung Karlsruhe.
Wie Glück aus dem »Wir« heraus entstehen und gefördert werden kann, zeigt das kurze Gründungsvideo der Glückskette. Sieht mal solche Bilder, zieht man förmlich den Hut, was durch persönlichen Einsatz und mit etwas gemeinsamer Fantasie bewegt werden kann und heute immer noch bewegt wird. Es zeigt sehr schön, dass sich lokal und international durchaus ergänzen können, was durchaus sinnvoll ist, um die Balance einer Welt mehr ins Gleichgewicht zu bringen.
Und wie Innovation das Leben anderer Menschen verbessern kann und dadurch auch ein klein wenig glücklicher macht, zeigt z.B. ein Video zu einem Projekt, dass neben einigen anderen bei Enactus KIT entstanden ist. Links und weitere Infos zu den beiden Organisationen finden sich am Ende des Artikels.
Aus 12 werden vier. 2021 werden wir eines an unserer Projektspende-Tätigkeit verändern. Wir werden sie nicht mehr monatlich machen, sondern 4x im Jahr oder alle drei Monate. Die Gründe dafür sind, dass wir unsere Kunden, Partner und Freunde nicht jeden Monat mit einem Newsletter überhäufen möchten. Irgendwie haben wir das Gefühl, dass das too much war, denn irgendwie fehlt uns allen ja hinten und vorne die Zeit. Und uns ist es lieber, wir nerven nicht und es wird dann in größeren Abständen auch anders wahrgenommen. Das bedeutet allerdings nicht, dass wir nicht aktiv bleiben.
Wir haben die paar Tage Zeit über den Jahreswechsel nun investiert und genutzt, auf unserer Website ein Web-Magazin aufzusetzen, das sich dem Thema »Gesellschaftsdesign« widmen wird, mit den darin enthaltenen Themen »Wirtschaft«, »Leben«, »Natur« und »Gesellschaft«. Durch das Web-Magazin stehen die Türen somit für alle und zu jederzeit offen. All diese Aktivitäten im Magazin werden wir mit der Zeit auch gezielt bündeln mit den sozialen Medien.
Das Thema unserer letzten Projektspende war die Obdachlosigkeit. Nachdem die Kälte auf den Straßen im November Einzug hielt und ich auf meinem Büroweg durch den Park in die City von weitem einen Obdachlosen bei fast 0 Grad liegen sah, überlegte ich spontan, was man dieser Person Gutes tun könnte? Ich kaufte eine Thermoskanne und füllte diese an einem Morgen mit heißem Tee und ging los auf den Weg ins Büro. Da lag er wieder der obdachlose Mann, und ich beschloss in diesem Augenblick vorbei zu laufen und ihm diese Kanne mit Tee zu überreichen. Als ich vor ihm stand, lag er auf dem kalten Steinboden bis ca. 2 Grad Außentemperatur. Dazwischen eine dünne Gymnastikmatte. Ich glaube jeder kann sich vorstellen, dass diese Matte nur bedingt etwas an Wärme bringt.
Er war von Fuß bis Kopf zugedeckt, sodass ich nichts von ihm sehen konnte. Mit einem recht komischen Gefühl stupste ich ihn an – keine Reaktion. Ich stupste ihn wieder und sagte »Hallo«? Dann rührte er sich langsam und begab sich in die Aktion, seinen Schlafsack aus dem Gesicht zu nehmen. Die Spannung in mir stieg, wer sich da nun gleich vor mir zeigen würde. Total müde und völlig aus dem Schlaf gerissen lag hier nun ein junger Mann, ich schätze mal zwischen 32 und 35 Jahre alt. Er sagte freundlich und noch irgendwie vom Schlaf benebelt zurück: »Hallo«. Alkoholisiert war er nicht, dann dazu war sein Gesichtsausdruck und seine Aussprache zu klar.
Ich erzählte ihm, dass ich ihn die letzten Tage hier in der Kälte liegen sah und ich ihm gerne diese Thermoskanne (sie war schön gelb) mit heißem Tee geben würde, damit er etwas Warmes für den Tag hat. Ich sagte ihm, dass er die Kanne als Begleiter behalten darf, damit er sie sich bei einer Sozialstation immer wieder mit warmen Getränken auffüllen lassen kann. Er schaute irgendwie total überrascht, aber vielleicht habe ich ihn auch etwas überfallen. Noch von der Müdigkeit benebelt und die Kanne betrachtend sagte er: »Vielen Dank«. Kurz darauf drehte er sich wieder auf die Seite, um weiter zu schlafen. Ja, kurz und knapp. Irgendwie war das ein kurzer Moment der Überraschung – für beide. Da leider keine weiteren Worte möglich waren und ich ihn auch weiterschlafen lassen wollte, hoffe ich, dass diese kleine Tat in diesem Moment für diese Person eine gute Sache war. Nachdem es die nächsten Tage und Wochen dann noch kälter wurde, habe ich ihn an diesem Platz leider nicht mehr angetroffen. Das Thema Obdachlosigkeit ist ein großes Thema und eigentlich schauen wir in unserem Alltags-Wahnsinn viel zu oft daran vorbei.
Herzliche Grüße
Toby O. Rink
Marke Mensch Natur GmbH, Karlsruhe
Gesellschaftsdesign
2020 – was für ein Jahr. Mit unserer letzten Spendenaktion für die Projektmonate November und Dezember 2020 verabschieden auch wir uns und sagen "Tschüss 2020". Die Zeit läuft weiter, und wir sind allen Kunden und Partnern die uns auch 2020 vertraut haben soooo dankbar. Ohne Euch wären diese Gemeinwohl stützenden Aktionen nicht möglich gewesen, denn es war ja auch bewusst eine Aktion, die zeigen soll, dass das Arbeiten an gemeinsamen Projekten auch die sozialen Stützen unserer Gesellschaft "unterstützen" können. So sind in diesem Jahr nur durch kleine prozentuale Anteile immerhin 4000,97 Euro zusammen gekommen. Für November und Dezember 2020 spenden wir zum Jahresabschluss 690,69 Euro. Das ist nicht selbstverständlich, schon gar nicht in einem Ausnahmejahr, mit dem keiner von uns gerechnet hat. Chapeau!
Im Januar 2020 haben wir mutig und zuversichtlich mit dem Vorhaben »Projektspenden« gestartet, und haben uns vorgenommen, 1% bis 5% unserer Nettoumsätze, die wir aus den gemeinsamen Projekten mit unseren Kunden generieren, für soziale und sinnvolle Zwecke zu spenden. Bis im März 2020 dann der erste Lockdown zur einer ungewöhnlichen Stille auf den Straßen führte, und uns in dieser Zuversicht doch schon ein Stück Mut genommen hat – zunächst. Dann aber entschlossen wir uns, mit diesem Projekt am Ball zu bleiben, auch wenn die Projektspenden hier und da kleiner ausfallen würden. Wir haben ja eine Range zwischen 1% und 5%, die wir entsprechend steuern können.
Viele Vereine, Organisationen oder Kultureinrichtungen hatten zu kämpfen, andere wiederum schienen gut gesättigt zu sein. Wir durften feststellen, dass selbst 100 bis 200 Euro an der richtigen Stelle mit viel Herz und Dankbarkeit entgegen genommen wurden. Und da wir in lokale Aktivitäten und Institutionen gespendet haben, bekamen wir deshalb auch sehr direktes Feedback.
Wir haben »lokal« auf unsere Art und Weise definiert. Nämlich, dass »lokal« auch der Standort ist, an dem unsere Kunden leben und arbeiten. Das bedeutet folgendes: Wenn wir z.B. Kunden in der Schweiz, in Frankreich oder in Österreich haben (oder wo auch sonst), die mit uns gemeinsam Designprojekte entwickeln und dabei Umsatz generieren, dann spenden wir auch »lokal« am Standort, oder entsprechend im Land des Kunden in soziale und sinnvolle Projekte, die dem Gemeinwohl dienen. Auch wenn das stellenweise kleinere Beträge sind, haben wir ein gutes Gefühl mit diesem Gedankenansatz, weil er auch im Kleinen dem Großen und Ganzen dient. Und würden das mehrere Unternehmen tun, würde eine schöne Art von Spenden-Netzwerk für lokales Gemeinwohl entstehen können.
In einer modernen Gesellschaft sollte man, so denken wir, nicht nur an das »Ich«, sondern immer mehr auch an das »Wir« denken. Ein »Ich« alleine kann durchaus auch etwas bewegen. Doch schließen sich zwei oder drei oder noch mehr »Ichs« für eine Sache zusammen, so kann sich diese eine »kleine Sache« sehr sehr schnell zu einer größeren Sache potenzieren – eben zu einem Wert hoch X. Würden nicht nur lokal aktive, sondern auch international tätige Unternehmen und Konzerne dieses Beispiel aufgreifen, und mit jedem Verkauf eines Produktes oder einer Dienstleistung einen kleinen Betrag dort spenden wo das Produkt gekauft, oder die Dienstleistung beauftragt wurde – ja wow, was würde das für das große Ganze plötzlich bedeuten?
Glück und Innovation. So gegensätzlich die beiden Begriffe klingen mögen, so eng gehören sie zusammen in unserer modernen und digitalen Welt. Glück kann die Innovation beflügeln und aus einer Innovation kann Glück entstehen.
Mit unserer November und Dezember Spende unterstützen wir auf der einen Seite die Glückskette in der Schweiz, und dort das Projekt »Jugendliche in Not«. Danke an dieser Stelle an unseren Kunden Xovis und viele liebe Grüße in die Schweiz. Die zweite Projektspende geht hier lokal an den Verein Enactus KIT. Der Name Enactus steht für den unternehmerischen Geist (entrepreneurial), den Gestaltungswillen (action) sowie die Gemeinsamkeit im Handeln und in den Werten (us). Ein Begriff, der die Mission der internationalen Non-Profit Organisation in einem Wort zusammenbringt – Studenten zu inspirieren, die Welt durch unternehmerisches Handeln nachhaltig zu verbessern. Für die Spende an Encactus bedanken wir uns u.a. bei den Unternehmen und Einrichtungen United Kiosk AG, LEA Partners, Karlshochschule, Blindwerk Neue Medien, Otterbach, Gekakonus und der Wirtschaftsförderung Karlsruhe.
Wie Glück aus dem »Wir« heraus entstehen und gefördert werden kann, zeigt das kurze Gründungsvideo der Glückskette. Sieht mal solche Bilder, zieht man förmlich den Hut, was durch persönlichen Einsatz und mit etwas gemeinsamer Fantasie bewegt werden kann und heute immer noch bewegt wird. Es zeigt sehr schön, dass sich lokal und international durchaus ergänzen können, was durchaus sinnvoll ist, um die Balance einer Welt mehr ins Gleichgewicht zu bringen.
Und wie Innovation das Leben anderer Menschen verbessern kann und dadurch auch ein klein wenig glücklicher macht, zeigt z.B. ein Video zu einem Projekt, dass neben einigen anderen bei Enactus KIT entstanden ist. Links und weitere Infos zu den beiden Organisationen finden sich am Ende des Artikels.
Aus 12 werden vier. 2021 werden wir eines an unserer Projektspende-Tätigkeit verändern. Wir werden sie nicht mehr monatlich machen, sondern 4x im Jahr oder alle drei Monate. Die Gründe dafür sind, dass wir unsere Kunden, Partner und Freunde nicht jeden Monat mit einem Newsletter überhäufen möchten. Irgendwie haben wir das Gefühl, dass das too much war, denn irgendwie fehlt uns allen ja hinten und vorne die Zeit. Und uns ist es lieber, wir nerven nicht und es wird dann in größeren Abständen auch anders wahrgenommen. Das bedeutet allerdings nicht, dass wir nicht aktiv bleiben.
Wir haben die paar Tage Zeit über den Jahreswechsel nun investiert und genutzt, auf unserer Website ein Web-Magazin aufzusetzen, das sich dem Thema »Gesellschaftsdesign« widmen wird, mit den darin enthaltenen Themen »Wirtschaft«, »Leben«, »Natur« und »Gesellschaft«. Durch das Web-Magazin stehen die Türen somit für alle und zu jederzeit offen. All diese Aktivitäten im Magazin werden wir mit der Zeit auch gezielt bündeln mit den sozialen Medien.
Das Thema unserer letzten Projektspende war die Obdachlosigkeit. Nachdem die Kälte auf den Straßen im November Einzug hielt und ich auf meinem Büroweg durch den Park in die City von weitem einen Obdachlosen bei fast 0 Grad liegen sah, überlegte ich spontan, was man dieser Person Gutes tun könnte? Ich kaufte eine Thermoskanne und füllte diese an einem Morgen mit heißem Tee und ging los auf den Weg ins Büro. Da lag er wieder der obdachlose Mann, und ich beschloss in diesem Augenblick vorbei zu laufen und ihm diese Kanne mit Tee zu überreichen. Als ich vor ihm stand, lag er auf dem kalten Steinboden bis ca. 2 Grad Außentemperatur. Dazwischen eine dünne Gymnastikmatte. Ich glaube jeder kann sich vorstellen, dass diese Matte nur bedingt etwas an Wärme bringt.
Er war von Fuß bis Kopf zugedeckt, sodass ich nichts von ihm sehen konnte. Mit einem recht komischen Gefühl stupste ich ihn an – keine Reaktion. Ich stupste ihn wieder und sagte »Hallo«? Dann rührte er sich langsam und begab sich in die Aktion, seinen Schlafsack aus dem Gesicht zu nehmen. Die Spannung in mir stieg, wer sich da nun gleich vor mir zeigen würde. Total müde und völlig aus dem Schlaf gerissen lag hier nun ein junger Mann, ich schätze mal zwischen 32 und 35 Jahre alt. Er sagte freundlich und noch irgendwie vom Schlaf benebelt zurück: »Hallo«. Alkoholisiert war er nicht, dann dazu war sein Gesichtsausdruck und seine Aussprache zu klar.
Ich erzählte ihm, dass ich ihn die letzten Tage hier in der Kälte liegen sah und ich ihm gerne diese Thermoskanne (sie war schön gelb) mit heißem Tee geben würde, damit er etwas Warmes für den Tag hat. Ich sagte ihm, dass er die Kanne als Begleiter behalten darf, damit er sie sich bei einer Sozialstation immer wieder mit warmen Getränken auffüllen lassen kann. Er schaute irgendwie total überrascht, aber vielleicht habe ich ihn auch etwas überfallen. Noch von der Müdigkeit benebelt und die Kanne betrachtend sagte er: »Vielen Dank«. Kurz darauf drehte er sich wieder auf die Seite, um weiter zu schlafen. Ja, kurz und knapp. Irgendwie war das ein kurzer Moment der Überraschung – für beide. Da leider keine weiteren Worte möglich waren und ich ihn auch weiterschlafen lassen wollte, hoffe ich, dass diese kleine Tat in diesem Moment für diese Person eine gute Sache war. Nachdem es die nächsten Tage und Wochen dann noch kälter wurde, habe ich ihn an diesem Platz leider nicht mehr angetroffen. Das Thema Obdachlosigkeit ist ein großes Thema und eigentlich schauen wir in unserem Alltags-Wahnsinn viel zu oft daran vorbei.
Herzliche Grüße
Toby O. Rink
Marke Mensch Natur GmbH, Karlsruhe
Gesellschaftsdesign