Von langer Hand geplant war das nicht. Als Kind und Jugendlicher war das Familienunternehmen meines Vaters immer präsent. Beruflich orientiert habe ich mich dann aber anders. Als die Frage nach einem Generationswechsel aufkam, arbeitete ich als Unternehmensberater im Bereich Nachhaltigkeit und Sozialverantwortung. Außerdem lebte ich schon seit über 10 Jahren in Norwegen. Unsere Familie hat sich dann ein Wochenende lang zurückgezogen und verschiedene Alternativen durchgespielt. Eine davon war, die Firma in der Familie zu behalten. Und ich dachte mir: Wieso sollte ich das, was ich anderen Unternehmen versuchte zu vermitteln, nicht auch im eigenen Unternehmen umsetzen? Diese Herausforderung nicht anzunehmen, hätte ich wahrscheinlich ein Leben lang bereut. Heute bin ich glücklich, den Schritt gegangen zu sein und das Werk meines Vaters weiterführen zu dürfen.
Dass ein Produkt langlebig ist, sollte eigentlich außer Frage stehen. Dass dem nicht so ist, liegt wahrscheinlich an zwei Dingen: Am Missverständnis vieler Unternehmen, weniger zu verdienen, wenn ihre Produkte ewig halten. Und am Verhalten von Konsumenten, die immer mehr kaufen, dafür aber weniger ausgeben wollen. Ein T-Shirt wird dann irgendwann so billig, dass es sich nicht mehr lohnt, es zu waschen. Man wirft es weg und kauft sich ein neues. Für die Umwelt und für uns Menschen, die ein Teil dieser Umwelt sind, ist das eine Katastrophe. Aber der Trend geht zum Glück in die richtige Richtung: Wir kaufen weniger, schenken ihm aber mehr Wertschätzung. Wir erfreuen uns wieder länger an Gebrauchsgütern und achten beim nächsten Kauf wieder mehr auf ihre Langlebigkeit. Unternehmen, die das bedienen wollen und können, sind dann hoffentlich ebenso langlebig wie ihre Produkte.
Eine, die langfristig denkt und verantwortungsvoll handelt. Das Konzept der Nachhaltigkeit entstand vor über 300 Jahren in der Forstwirtschaft: Fälle nur so viele Bäume, wie auch nachwachsen können. Denken wir in Generationen, gibt es dazu keine Alternative. Und wollen wir dieses Konzept in die Praxis umsetzen, ist jeder einzelne gefragt, bewusste Entscheidungen zu treffen. Gefährdet mein Handeln die Zukunft und die Möglichkeiten meiner Kinder? Wenn ja, dann ändere es. Für unser Produkt bedeutet das, auch weiterhin an vielen Stellschrauben zu drehen: Unser Ziel der Plastikfreiheit haben wir fast erreicht. Transportwege verkürzen wir mit Lieferanten aus der Umgebung. Und natürlich kommt auch hier das Thema Langlebigkeit zum Tragen: Zeitloses Design, eine hohe Verarbeitungsqualität und die Möglichkeit, Ersatzteile auch nach 50 Jahren noch nachbestellen zu können, machen den E2 zu einem nachhaltigen Produkt, an dem man lange Freude hat. Wenn dann sogar Enkelkinder früherer Kunden zu uns kommen, um auch so einen Tisch zu kaufen wie Oma und Opa ihn haben, wissen wir, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Momentan wünsche ich uns allen, dass wir bald wieder ein „normales“ Leben führen können – geschäftlich wie privat. Es ist naiv zu glauben, dass es so sein wird, wie es vor Covid-19 war. Aber ich wünsche mir, dass wir die Möglichkeiten nutzen, das neue „normal“ zu gestalten. In der Vergangenheit gingen manche Entwicklungen in die falsche Richtung oder hatten einen zu monetären Fokus. Durch Covid-19 und die plötzlich auftretenden Einschränkungen für Transport und Reisen waren einige gezwungen, umzudenken. Auch wir haben Auswirkungen gespürt, obwohl wir schon lange auf Zulieferer aus der Region bauen. Aber die Wirtschaft ist viel internationaler, als man denkt und kleine Störungen haben oft große Ringwirkungen. Mit unseren Produkten hatten wir dabei noch Glück: Den Rückgang an Geschäftskunden konnten wir durch einen Zuwachs an Kunden ausgleichen, die einen Schreibtisch für zu Hause brauchten. Andere Unternehmen und Branchen hat es hingegen hart getroffen und man darf nicht glauben, dass in ein paar Monaten alles wieder ist, wie es vor 2 Jahren war. Dennoch bin ich Optimist und hoffe, dass wir in dieser Zeit gelernt haben, was uns wichtig ist, und nicht mehr in alle alten Verhaltensmuster zurückfallen – nur, weil wir es wieder könnten.
Peter Wieland: Mit einem Wort erklärt, machen wir Tische. Besser gesagt, einen Tisch: den E2. Ursprünglich als Schreibtisch entworfen, findet man ihn heute als Besprechungstisch, Esstisch, Stehtisch und Ausstellungstisch in Büros, Wohnzimmern und Klassenzimmern auf der ganzen Welt. Jeder E2 baut dabei immer auf dem gleichen Untergestell auf. Abhängig von der geplanten Nutzung, verändern sich nur dessen Maße sowie das Format der aufliegenden Tischplatte. Der Ursprung dieser Idee ist dabei ein echtes Stück Designgeschichte: 1953 entwarf der Architekt und Designer Egon Eiermann einen Tisch für seine Büroräume. Dieser »Eiermanntisch« hielt schon bald Einzug an der TH Karlsruhe, in der sowohl Eiermann als auch mein Vater, Adam Wieland, lehrten. 1965 entwickelte ihn mein Vater zum E2 weiter und machte ihn vielseitiger und zerlegbar. So ließ er sich nicht nur noch individueller nutzen: Man konnte ihn jetzt auch deutlich leichter transportieren. Und das viele Jahre bevor zerlegbare Möbel zur Alltagskost wurden! Unser Sortiment haben wir inzwischen um viele weitere Produkte ergänzt, die derselben Philosophie folgen: Beistelltische, Aufsteller und Regale, die nicht nur perfekt zum E2 passen, sondern genauso vielseitig und zerlegbar sind.
Von langer Hand geplant war das nicht. Als Kind und Jugendlicher war das Familienunternehmen meines Vaters immer präsent. Beruflich orientiert habe ich mich dann aber anders. Als die Frage nach einem Generationswechsel aufkam, arbeitete ich als Unternehmensberater im Bereich Nachhaltigkeit und Sozialverantwortung. Außerdem lebte ich schon seit über 10 Jahren in Norwegen. Unsere Familie hat sich dann ein Wochenende lang zurückgezogen und verschiedene Alternativen durchgespielt. Eine davon war, die Firma in der Familie zu behalten. Und ich dachte mir: Wieso sollte ich das, was ich anderen Unternehmen versuchte zu vermitteln, nicht auch im eigenen Unternehmen umsetzen? Diese Herausforderung nicht anzunehmen, hätte ich wahrscheinlich ein Leben lang bereut. Heute bin ich glücklich, den Schritt gegangen zu sein und das Werk meines Vaters weiterführen zu dürfen.
Dass ein Produkt langlebig ist, sollte eigentlich außer Frage stehen. Dass dem nicht so ist, liegt wahrscheinlich an zwei Dingen: Am Missverständnis vieler Unternehmen, weniger zu verdienen, wenn ihre Produkte ewig halten. Und am Verhalten von Konsumenten, die immer mehr kaufen, dafür aber weniger ausgeben wollen. Ein T-Shirt wird dann irgendwann so billig, dass es sich nicht mehr lohnt, es zu waschen. Man wirft es weg und kauft sich ein neues. Für die Umwelt und für uns Menschen, die ein Teil dieser Umwelt sind, ist das eine Katastrophe. Aber der Trend geht zum Glück in die richtige Richtung: Wir kaufen weniger, schenken ihm aber mehr Wertschätzung. Wir erfreuen uns wieder länger an Gebrauchsgütern und achten beim nächsten Kauf wieder mehr auf ihre Langlebigkeit. Unternehmen, die das bedienen wollen und können, sind dann hoffentlich ebenso langlebig wie ihre Produkte.
Eine, die langfristig denkt und verantwortungsvoll handelt. Das Konzept der Nachhaltigkeit entstand vor über 300 Jahren in der Forstwirtschaft: Fälle nur so viele Bäume, wie auch nachwachsen können. Denken wir in Generationen, gibt es dazu keine Alternative. Und wollen wir dieses Konzept in die Praxis umsetzen, ist jeder einzelne gefragt, bewusste Entscheidungen zu treffen. Gefährdet mein Handeln die Zukunft und die Möglichkeiten meiner Kinder? Wenn ja, dann ändere es. Für unser Produkt bedeutet das, auch weiterhin an vielen Stellschrauben zu drehen: Unser Ziel der Plastikfreiheit haben wir fast erreicht. Transportwege verkürzen wir mit Lieferanten aus der Umgebung. Und natürlich kommt auch hier das Thema Langlebigkeit zum Tragen: Zeitloses Design, eine hohe Verarbeitungsqualität und die Möglichkeit, Ersatzteile auch nach 50 Jahren noch nachbestellen zu können, machen den E2 zu einem nachhaltigen Produkt, an dem man lange Freude hat. Wenn dann sogar Enkelkinder früherer Kunden zu uns kommen, um auch so einen Tisch zu kaufen wie Oma und Opa ihn haben, wissen wir, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Momentan wünsche ich uns allen, dass wir bald wieder ein „normales“ Leben führen können – geschäftlich wie privat. Es ist naiv zu glauben, dass es so sein wird, wie es vor Covid-19 war. Aber ich wünsche mir, dass wir die Möglichkeiten nutzen, das neue „normal“ zu gestalten. In der Vergangenheit gingen manche Entwicklungen in die falsche Richtung oder hatten einen zu monetären Fokus. Durch Covid-19 und die plötzlich auftretenden Einschränkungen für Transport und Reisen waren einige gezwungen, umzudenken. Auch wir haben Auswirkungen gespürt, obwohl wir schon lange auf Zulieferer aus der Region bauen. Aber die Wirtschaft ist viel internationaler, als man denkt und kleine Störungen haben oft große Ringwirkungen. Mit unseren Produkten hatten wir dabei noch Glück: Den Rückgang an Geschäftskunden konnten wir durch einen Zuwachs an Kunden ausgleichen, die einen Schreibtisch für zu Hause brauchten. Andere Unternehmen und Branchen hat es hingegen hart getroffen und man darf nicht glauben, dass in ein paar Monaten alles wieder ist, wie es vor 2 Jahren war. Dennoch bin ich Optimist und hoffe, dass wir in dieser Zeit gelernt haben, was uns wichtig ist, und nicht mehr in alle alten Verhaltensmuster zurückfallen – nur, weil wir es wieder könnten.
Zur Website und ausführlichen Geschichte von Adam Wieland
Herzliche Grüße
Toby O. Rink
Marke Mensch Natur GmbH, Karlsruhe
Gesellschaftsdesign
Peter Wieland: Mit einem Wort erklärt, machen wir Tische. Besser gesagt, einen Tisch: den E2. Ursprünglich als Schreibtisch entworfen, findet man ihn heute als Besprechungstisch, Esstisch, Stehtisch und Ausstellungstisch in Büros, Wohnzimmern und Klassenzimmern auf der ganzen Welt. Jeder E2 baut dabei immer auf dem gleichen Untergestell auf. Abhängig von der geplanten Nutzung, verändern sich nur dessen Maße sowie das Format der aufliegenden Tischplatte. Der Ursprung dieser Idee ist dabei ein echtes Stück Designgeschichte: 1953 entwarf der Architekt und Designer Egon Eiermann einen Tisch für seine Büroräume. Dieser »Eiermanntisch« hielt schon bald Einzug an der TH Karlsruhe, in der sowohl Eiermann als auch mein Vater, Adam Wieland, lehrten. 1965 entwickelte ihn mein Vater zum E2 weiter und machte ihn vielseitiger und zerlegbar. So ließ er sich nicht nur noch individueller nutzen: Man konnte ihn jetzt auch deutlich leichter transportieren. Und das viele Jahre bevor zerlegbare Möbel zur Alltagskost wurden! Unser Sortiment haben wir inzwischen um viele weitere Produkte ergänzt, die derselben Philosophie folgen: Beistelltische, Aufsteller und Regale, die nicht nur perfekt zum E2 passen, sondern genauso vielseitig und zerlegbar sind.
Von langer Hand geplant war das nicht. Als Kind und Jugendlicher war das Familienunternehmen meines Vaters immer präsent. Beruflich orientiert habe ich mich dann aber anders. Als die Frage nach einem Generationswechsel aufkam, arbeitete ich als Unternehmensberater im Bereich Nachhaltigkeit und Sozialverantwortung. Außerdem lebte ich schon seit über 10 Jahren in Norwegen. Unsere Familie hat sich dann ein Wochenende lang zurückgezogen und verschiedene Alternativen durchgespielt. Eine davon war, die Firma in der Familie zu behalten. Und ich dachte mir: Wieso sollte ich das, was ich anderen Unternehmen versuchte zu vermitteln, nicht auch im eigenen Unternehmen umsetzen? Diese Herausforderung nicht anzunehmen, hätte ich wahrscheinlich ein Leben lang bereut. Heute bin ich glücklich, den Schritt gegangen zu sein und das Werk meines Vaters weiterführen zu dürfen.
Dass ein Produkt langlebig ist, sollte eigentlich außer Frage stehen. Dass dem nicht so ist, liegt wahrscheinlich an zwei Dingen: Am Missverständnis vieler Unternehmen, weniger zu verdienen, wenn ihre Produkte ewig halten. Und am Verhalten von Konsumenten, die immer mehr kaufen, dafür aber weniger ausgeben wollen. Ein T-Shirt wird dann irgendwann so billig, dass es sich nicht mehr lohnt, es zu waschen. Man wirft es weg und kauft sich ein neues. Für die Umwelt und für uns Menschen, die ein Teil dieser Umwelt sind, ist das eine Katastrophe. Aber der Trend geht zum Glück in die richtige Richtung: Wir kaufen weniger, schenken ihm aber mehr Wertschätzung. Wir erfreuen uns wieder länger an Gebrauchsgütern und achten beim nächsten Kauf wieder mehr auf ihre Langlebigkeit. Unternehmen, die das bedienen wollen und können, sind dann hoffentlich ebenso langlebig wie ihre Produkte.
Eine, die langfristig denkt und verantwortungsvoll handelt. Das Konzept der Nachhaltigkeit entstand vor über 300 Jahren in der Forstwirtschaft: Fälle nur so viele Bäume, wie auch nachwachsen können. Denken wir in Generationen, gibt es dazu keine Alternative. Und wollen wir dieses Konzept in die Praxis umsetzen, ist jeder einzelne gefragt, bewusste Entscheidungen zu treffen. Gefährdet mein Handeln die Zukunft und die Möglichkeiten meiner Kinder? Wenn ja, dann ändere es. Für unser Produkt bedeutet das, auch weiterhin an vielen Stellschrauben zu drehen: Unser Ziel der Plastikfreiheit haben wir fast erreicht. Transportwege verkürzen wir mit Lieferanten aus der Umgebung. Und natürlich kommt auch hier das Thema Langlebigkeit zum Tragen: Zeitloses Design, eine hohe Verarbeitungsqualität und die Möglichkeit, Ersatzteile auch nach 50 Jahren noch nachbestellen zu können, machen den E2 zu einem nachhaltigen Produkt, an dem man lange Freude hat. Wenn dann sogar Enkelkinder früherer Kunden zu uns kommen, um auch so einen Tisch zu kaufen wie Oma und Opa ihn haben, wissen wir, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Momentan wünsche ich uns allen, dass wir bald wieder ein „normales“ Leben führen können – geschäftlich wie privat. Es ist naiv zu glauben, dass es so sein wird, wie es vor Covid-19 war. Aber ich wünsche mir, dass wir die Möglichkeiten nutzen, das neue „normal“ zu gestalten. In der Vergangenheit gingen manche Entwicklungen in die falsche Richtung oder hatten einen zu monetären Fokus. Durch Covid-19 und die plötzlich auftretenden Einschränkungen für Transport und Reisen waren einige gezwungen, umzudenken. Auch wir haben Auswirkungen gespürt, obwohl wir schon lange auf Zulieferer aus der Region bauen. Aber die Wirtschaft ist viel internationaler, als man denkt und kleine Störungen haben oft große Ringwirkungen. Mit unseren Produkten hatten wir dabei noch Glück: Den Rückgang an Geschäftskunden konnten wir durch einen Zuwachs an Kunden ausgleichen, die einen Schreibtisch für zu Hause brauchten. Andere Unternehmen und Branchen hat es hingegen hart getroffen und man darf nicht glauben, dass in ein paar Monaten alles wieder ist, wie es vor 2 Jahren war. Dennoch bin ich Optimist und hoffe, dass wir in dieser Zeit gelernt haben, was uns wichtig ist, und nicht mehr in alle alten Verhaltensmuster zurückfallen – nur, weil wir es wieder könnten.
Zur Website und ausführlichen Geschichte von Adam Wieland
Herzliche Grüße
Toby O. Rink
Marke Mensch Natur GmbH, Karlsruhe
Gesellschaftsdesign